1. – 2. Nov 2023

HEARING „Was wissen wir über das Erziehungssystem im Nationalsozialismus?“

Wenn, wie es der Erziehungswissenschaftlicher Micha Brumlik (1995) 
formuliert, eine „Erziehung nach Auschwitz“ immer auch eine Erziehung 
ist, „die Auschwitz zum Thema hat”, ist es eine zentrale Aufgabe der 
Erziehungswissenschaft, wissenschaftlich über die Pädagogik im 
Nationalsozialismus und ihre Nachwirkungen aufzuklären.

Die Grundlagen hierfür liefern Befunde der bildungsgeschichtlichen 
Erforschung des Erziehungssystems und der Pädagogik im 
Nationalsozialismus. Die Erforschung der nationalsozialistischen 
Pädagogik ausweislich ihrer spezifischen Semantik, ihrer 
Institutionalisierungsformen und ihrer Sozialisationseffekte ist in 
mehrfacher Hinsicht erziehungswissenschaftlich relevant:


Sie ermöglicht nicht nur eine breite erziehungswissenschaftliche 
Aufklärung über das Verhältnis von Politik, Erziehung und 
Erziehungswissenschaft im Nationalsozialismus. Ihr Fokus liegt auch 
auf den Nachwirkungen des Nationalsozialismus in den 
Erziehungssystemen und der akademischen Pädagogik in den beiden 
Nachfolgestaaten des „Dritten Reiches“.

Im dritten Hearing der vierteiligen Hearingreihe rückte das 
Forschungsforum mit der Jüdischen Akademie in Frankfurt den Blick auf 
bildungshistorische Befunde zur NS-Pädagogik, fragte nach Kontinuitäten 
und Brüchen nach 1945 und diskutierte bildungshistorische Fragen zur 
Erforschung und Erforschbarkeit dieser Zeit.

Die Veranstaltung umfasste einen Abendvortrag und eine Tagesveranstaltung.

© Lehr- und Forschungsforum, Fotos: David Wedmann

Einen detaillierten Bericht zum Hearing finden Sie hier:

Hier finden Sie außerdem den Vortrag von Vera Moser „Selektion der »Bildungsunfähigen« im NS-Staat: Einblicke in den Forschungsstand“ im Video